Mit modernen Spezialklebern ist es möglich Fliesen auch auf komplizierten Untergründen zu verarbeiten. Wer beispielsweise ein altes Badezimmer mit schönen Dekoideen verschönern möchte, steht vor dem Problem, dass alte Bodenbeläge fest verklebt sind und sich nur mit großem Aufwand wieder entfernen lassen. Was macht man, wenn man an dieser Stelle einen schönen Fliesenboden verlegen möchte? Die Hersteller von Fliesenklebern bieten hier eine Lösung an: Zweikomponentenkleber – diese verbinden sich fast mit jedem schwierigen Untergrund. Dafür sollte der alte Belag aber wirklich fest mit dem Untergrund verbunden sein. Die Fläche muss außerdem gründlich gereinigt werden. Durch geeignete Reiniger sollen vor allem Fettbeläge mit dieser Methode ohne Rückstände entfernt werden. In diesem Artikel möchten wir Ihnen die einzelnen Verlegeschritte erläutern:

1) Der alte Boden muss erst mal von grobem Schmutz gereinigt und mit geeigneten Reinigern von Fett und Staub befreit werden.

2) Der erforderliche Spezialkleber besteht im ganzen aus zwei Komponenten, die im Eimer getrennt verpackt sind. Die flüssige Kunststoffdispersion im oberen Teil des Eimers wird nun zu dem Pulver im unteren Teil gegeben und mit dem Rührquirl gründlich vermischt.

3) Mit der Glättkelle wird der vorbereitete Kleber grob verteilt, dabei sollte nur so viel Boden beschichtet werden, wie man in 15 Minuten mit Fliesen belegen kann. Man kämmt den Kleber mit einem Zahnspachtel Bahn für Bahn durch, damit auf der ganzen Fläche eine gleichmäßig starke Kleberschicht entsteht.

4) Die erste Fliesenreihe wird am Anfang der Wand am Sockel der Konstruktion ausgerichtet.

5) Wurde die erste Reihe verlegt folgt eine Reihe schmaler Dekoelemente, die nur halb so groß wie gewöhnliche Fliesen aus dem selben Programm sind.

6) Die Fläche innerhalb des Dekorrahmens wird nun mit diagonal ausgerichteten Fliesen belegt, allerdings sollten vorher einige Platten diagonal getrennt werden. Dies kann man entweder mit einer Flieseschneidemaschine erreichen oder einem Hartmetallritzer.

7) Entlang des Dekorrahmens verkleben Sie abwechselnd halbe und ganze Fliesen, was nachher dann auch viel schöner aussieht.

8) Man kann auch Fliesenkreuze aus Kunststoff als Abstandhalter benutzen, diese werden beim Verfugen überdeckt.

9) Ehe man ans Verfugen gehen kann, sollte der Zwei-Komponentenkleber aushärten. Sie wählen am besten einen flexibel aushärtenden Fugenmörtel.

10) Der Fugenmörtel wird mit einem Gummiwischer verteilt, dabei wird das Material diagonal in die Fugen gewischt.

11) Die Fläche wird gründlich gereinigt, sobald der Fugenmörtel anzutrocknen beginnt. Das Schwammbrett richtet man wieder diagonal zum Fugenverlauf.

12) Ganz zum Schluss sollten Sie die Anschlussfugen zu den umlaufenden Sockelfliesen ausspritzen. Die Fuge wird mit Kreppband sauber abgeklebt.

13) Da der Silikonstrang in der Fuge noch relativ ungleichmäßig ist, sollte dieser mit Seifenwasser benetzt werden, um ihn im letzten Arbeitsgang glätten zu können.

14) Ein Glätt-Cutter aus Kunststoff ist das ideale Werkzeug um Silikon zu glätten. Dieser ist wie ein Löffel geformt und hebt das überschüssige Material ab. Als Ersatz können Sie aber auch einen Löffel aus der Küche nehmen.