Lederfußböden

10 Mai

Präparierte Tierhäute waren unter den Kleidungsstücken der Menschheit schon immer sehr beliebt. Jacken und Sitzmöbel aus Leder sind nach der Entdeckung des Gerbens immer in Gebrauch. Wir wissen von unseren Schuhen, wie es sich auf Tierhaut läuft. Irgendwann kam dann einer auf die Idee, auch Lederfußböden anzufertigen, wofür sich Räume wie das Chefbüro, Schlafzimmer, die exklusive Bar hervorragend eignen.

Echter Lederfußboden nicht gerade günstig

Allerdings ist dieses Vergnügen nicht gerade billig, muss man doch pro Quadrameter etwa 650 Euro hinblättern. Das ist auch logisch: Für 6 – 7 m² Bodenfläche müssen ausgewachsene Rinder ihre Haut hergeben und die Gerbung wird anschließend mit Eichenrinde und Pflanzenextrakten durchgeführt. Anschließend werden die Beläge gefärbt in den klassischen Lederfarben wie braun, schwarz oder bordeaux. Auch andere Farben sind möglich, nur weiß wird als äußerst unpraktisch betrachtet. Die etwa 4 mm dicken Häute erhalten noch eine Endbehandlung mit Bienenwachs, Lanolin oder Paraffin und werden in verschiedene Formen gestanzt, in fliesenartige Quadrate. Vom Fußbodenleger werden diese Abschnitte auf den Fußboden geklebt, wobei es sich von selbst versteht, dass man hier nur den Fachmann ranlässt.

Andere Alternativen

Wer sich einen echten Lederfußboden nicht erlauben kann, kann auch auf Beläge aus Lederfaserstoff zurückgreifen. Es handelt sich hierbei um ein Recyclingmaterial aus der Lederindustrie: Hier werden die Lederreste mit Latex gebunden und mit Farb- sowie Zusatzstoffen versetzt. Der Brei wird mit der Maschine aufbereitet, bis sich lange Bahnen walzen lassen, in die typische Muster aus Leder eingeprägt werden. Diesen Lederbelag kann man jedoch nicht einfach wie einen gewöhnlichen Teppich im Zimmer ausrollen, man benötigt dafür auch einen Unterbau, da dieser nicht ganz so zäh wie Leder ist. Als Unterlage dient eine hochdichte Faserplatte, die mit einer dünnen Korkschicht versehen ist und erst dann folgt der Lederfaserstoff. Dieser ist edler, strapazierfähiger und langlebiger und verströmt einen angenehmen ledernen Duft.

Die fertigen Fußbodenbeläge sind in Ausführungen, wie wir sie vom Laminat kennen im Fachhandel oder Handwerksfirmen erhältlich. Mittels leimlosem Klicksystem lassen sich die fertigen Lederfaserselemente zusammenfügen. Ein Quadratmeter kostet hier um die 80 Euro zuzüglich Verlegung, die man einem versierten Fachmann überlassen sollte. Dieser kennt sich mit dem notwendigen Untergrund besser aus, den Dehnungsfugen und dem Finish; schließlich benötigt der Lederfußboden noch eine Oberflächenbehandlung mit einem geeigneten Hartwachs-Öl.