Die Verlegung von Estrich
Beton- und Massivböden besitzen bekanntlich eine raue Oberfläche und sollten deshalb mit Hilfe von Estrich geglättet werden. Nur durch eine glatte Oberfläche können die entsprechenden Fliesen, Laminat-oder Parkettböden problemlos verlegt werden und halten dann auch besonders lange.
Die meisten haben mit Sicherheit schon einmal von Estrich gehört, wissen jedoch nicht, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, Estrich auf dem unebenen Boden zu streichen. Doch nicht jeder Boden eignet sich für die Verwendung von Estrich. Es gibt unterschiedliche Verlegemöglichkeiten für Estrich wie Fliesenestrich, Trockenestrich oder schwimmender Estrich.
Fließestrich
Fließestrich wird gerne für zukünftige Böden eingesetzt. Das liegt an der leichten Verarbeitung und an der glatten und ebenen Oberfläche, die nach dem Verlegen von Fließestrich entsteht. Das Material Zement, Beton oder Anhydrit ist das Ausgangsmaterial, um Estrich zu verlegen. Man kann dieses Material entweder über den Baumarkt oder Onlineshop bestellen.
Fließestrich bekommt man in Form von Trockenmörtel, der dann später mit Wasser angerührt wird. Nicht so schön ist, dass der Estrich so lange zum Trocknen braucht. Man muss ca. 4 Wochen warten, um mit dem Verlegen eines Bodenbelags wie Parkett oder Laminat anfangen zu können. Das ist unbefriedigend! Die Aufbringung von Fließestrich sollte man vielleicht besser einem Fachmann überlassen, da diese Arbeit mit körperlichen Anstrengungen verbunden ist. Für den Heimwerker ist Trockenestrich definitiv besser geeignet.
Schwimmender Estrich
Schwimmender Estrich ist nicht mit den Bauteilen fest verbunden, daher auch der Ausdruck. Er ruht vielmehr auf einer Dämmschicht. Dieser Estrich ist sehr empfehlenswert, wenn es um Wärmedämmung und Trittschallschutz geht. Man sollte darauf achten, dass die Schicht von sämtlichen Bauteilen (Wänden, Säulen und Heizungsrohren) getrennt ist – nur so ist der Estrich den Anforderungen gewachsen. Am Rand des Bodenbelages werden Randdämmstreifen aufgeklebt, um eine Schallübertragung zu verhindern und eine Wärmeausdehnung bei vorhandener Fußbodenheizung zu ermöglichen.
Man sollte darauf acht geben, dass die Dämmmaterialien nicht in Berührung mit feuchten Fußböden kommen. Die Folge wäre, dass das Material nass und die Dämmung ihre Wirkung verlieren würde. Es kann beispielsweise auch zu Rissen von Estrichen kommen. Es ist also dringend erforderlich, dass eine Abdichtung gegen Wasser und Feuchtigkeit bei unterkellerten Räumen oder Bädern durchgeführt wird. Man sollte besser eine Dampfsperre einsetzen, um die Kondensation von Wasserdampf in kalten Räumen zu vermeiden. Ansonsten würde es bekanntlich dazu kommen, dass die Dämmung durch die Feuchtigkeit ihre Wirkung verlieren würde (wie oben erwähnt).
Trockenestrich
Der Trockenestrich wird mit Hilfe von zwei Gips-oder Zementfertigplatten durchgeführt, die miteinander verbunden sind. Eine Trockenschüttung sollte vorher vorgenommen werden, wenn der Boden sehr uneben ist. Trockenestriche können überlappend mit Hilfe einer kleinen Auslappung an der Seite verklebt werden. Wer großen Wert auf Trittschalldämpfung legt, sollte an der Unterseite des Bodens eine Dämmschicht aufkleben, die mit Hartschaum oder Mineralwolle beklebt wird. Holzbalkendecken sind sehr geräuschintensiv, deswegen wäre hier ein Trittschalldämpfung angebracht. Der Vorteil beim Trockenestrich ist, dass nach Aushärtung des Klebers der Bodenbelag auf den Trockenestrich aufgebracht werden kann. Wichtig bei der Verlegung ist, dass der Trockenestrich die Wände und die angrenzenden Räume niemals berühren darf. Die Folge wäre, dass sich der Körperschall auch auf die Wände überträgt, was man keinesfalls möchte. Lösungsvorschlag: Kleben Sie einen Dämmstreifen mit doppelseitigen Klebeband an die Wand.
Darauf sollte man beim Estrich verlegen achten
Man sollte jedoch nicht nur die richtige Schalldämmung beim Estrich verlegen beachten, sondern auch die Dämmung im Keller, da dieser seine Feuchtigkeit und Kühlheit nicht verlieren soll.
Am besten sollte die Verlegung von Estrich niemals im Alleingang erfolgen, sondern immer von einem Fachmann bzw. Assistenten begleitet werden. Nur so kann auch gewährleistet werden, dass nichts schief geht, denn ist der Estrich einmal verlegt, kann dieser nur unter erschwerten Umständen entfernt werden.
Lesen Sie auch meinen Artikel über Die verschiedenen Estrich-Arten.
Der Beitrag „Estrichleger | Ich mach’s | Ausbildung | Beruf“ aus der Sendereihe Ich mach´s, vom Bayerischen Rundfunk BR, gibt Einblicke in die Ausbildung und berufliche Tätigkeit der Estrichleger. Diese bauen auch Schall- und Wärmedämmungen ein, kennen sich mit verschiedenen Estricharten aus und legen den passenden Bodenbelag. Dies gilt nicht nur für Wohngebäude, sondern zum Beispiel auch für Sporthallen und Industrieanlagen.