Eine Fußbodenheizung sorgt immer für schön warme Füße, vor allem im Neubau mit guter Fußbodendämmung lohnt sich dieses Heizsystem. Doch auch nachträglich lässt sich die Fußbodenheizung einbauen. Beim Altbau kommt es allerdings darauf an, wie gut der Boden gedämmt ist. Liegen hier Mängel vor, verpufft einiges der Heizenergie. Wir möchten die wichtigsten Mythen über die Fußbodenheizung aufklären und möchten Ihnen zeigen, dass sich mit der Fußbodenheizung sogar Kosten sparen lassen:

Nach welchem System die Heizrohre verlegt werden hängt von den Gegebenheiten auf der Baustelle ab. Die klassische Methode ist die Nassverlegung erklärt der Experte. Hierbei wird auf den Rohboden eine Wärme- Trittschalldämmung gelegt, darauf die Heizungsrohre befestigt und anschließend der Estrich eingebaut, dieser muss vollständig durchtrocknen, bevor der Oberboden darauf kommt. Der Estrich umschließt die Rohre fest, wodurch er ihre Wärme gut aufnehmen und sie gleichmäßig über die gesamte Bodenfläche verteilen kann, allerdings benötigt die konventionelle Methode auch einen etwa 65 Millimeter hohen Estrichaufbau, daher werden Nasssysteme eher bei Neubauten eingeplant.

Parkett ist gut für die Fußbodenheizung geeignet

Fliesen eignen sich gut als Belag, weil sie sehr wärmeleitfähig sind, aber auch Parkett, Laminat und Linoleum sind möglich. Da die Heizrohre nahe am Fußboden liegen, ist die Aufheizzeit kurz. Wichtig ist, dass vor dem Verlegen die Heizlast berechnet wird, darunter versteht man die benötigte Wärmezufuhr, um in einem Raum eine bestimmte Temperatur zu erreichen.

Fußbodenheizung als Komplettsystem kaufen

Der Experte empfiehlt, ein Komplettsystem eines Herstellers zu wählen, hier seien alle Komponenten aufeinander abgestimmt. Sonst wird es schwierig mit der Haftung im Mängefall, so ist sich der Experte sicher. Da die Bauteile später schwer zugänglich sind, müssen sie passgenau verlegt werden. Aufgrund der Gewährleistung sollten nur Profis mit dem Einbau beauftragt werden, man sollte niemals etwas in Eigenregie machen.

Fußbodenheizung nachträglich einbauen

Auch im Altbau kann eine Modernisierung sinnvoll sein. Der nachträgliche Einbau erfordert zwar einen höheren Zeitaufwand, ist aber technisch relativ einfach möglich. Geeignet sind hier Dünnschicht- und Trockensysteme mit einem geringen Aufbau von bis zu 20 bzw. 50 Millimetern.

Beim Dünnschichtverfahren werden die Rohre und Folienelemente direkt auf dem Estrich oder dem bereits vorhandenen Fußboden verlegt. Fliesen müssen dabei nicht abgeschlagen werden, sie werden gereinigt und mit einer dünnen Noppenplatte beklebt, an der man die Rohre einkippt. Ganz zum Ende wird das Ganze mit Vergussmasse begradigt.

Nachteile der Fußbodenheizung im Altbau

In unsanierten Altbauten kann es sein, dass die Fußbodenheizung nicht einmal 21 Grad warm wird – im Raum ist es dann noch viel kälter. Die Wärme kann verloren gehen, wenn der Boden nicht ausreichend gedämmt ist. In diesem Fall deckt die Fußbodenheizung nur die Grundlast ab, an sehr kalten Tagen werden zusätzlich Heizkörper benötigt.

Wer nicht in allen Räumen eine Fußbodenheizung verlegen möchte sollte zwei Heizkreise installieren, empfiehlt der Experte. Einen für die Heizkörper an der Wand und einen für die Flächenheizung. Dies ist insbesondere ratsam, wenn eine Wärmepumpe installiert wurde, die für hohe Vorlauftemperaturen von Radiatoren nahezu ungeeignet ist. Brennwertkessel kann man hingegen hydraulisch auf die beiden Heizsysteme abstimmen, so der Experte.

Nachrüsten kann sich durch Energieeinsparung lohnen

Meistens sind Fußbodenheizungen teurer als ein Heizkörpersystem, sagt der Experte der Deutschen-Energie Agentur. Über die Lebenszeit der Heizung kann sich das aufgrund ihrer Energieeinsparungen aber lohnen. Finanzieren können Hausbesitzer die Modernisierung zum Beispiel über Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Entweder als Zuschuss oder als Kredit mit derzeit ein Prozent Zinsen.