Kelim-Teppiche

10 Dez

Kelim-Teppiche sind traditionelle Nomadenteppiche bzw. Orientteppiche, die besonders schön aussehen. In diesem Artikel möchten wir Ihnen die Teppiche einmal genauer vorstellen:

Was ist eigentlich ein Kelim?

Kelim oder Kilim wird in der Türkei auch als Teppich bezeichnet. Egal wo man sich gerade in dem Orient befindet, jeder weiß wie so ein Teppich aussieht: Er ist flach gewebt und die Wurzeln des Teppich liegen im Iran, Afghanistan und im Kaukasus. Seit Jahrhunderten werden die Teppiche an kleinen Webstühlen geknüpft. Die Frauen benutzen festes Gewebe, die als Sitzmatte, Satteldecke, Wandschmuck, Türbehang oder Bodenbelag verwendet werden. Der Teppich ist ein wichtiger Teil der Mitgift. Die Schafe vor der Tür liefern die Wolle für den Kelim, die mit Pflanzen und Mineralien gefärbt wird, wodurch sich die wunderbaren Töne der Teppiche erklären. Es werden nur einfache Muster verwendet, die vom Leben der Nomaden erzählen, beispielsweise der stilisierte Widderkopf.

Warum ist der Teppich so beliebt?

Der Grund der steigenden Nachfrage ist der, dass die Muster und Farben Teil des modernen Ethno-Looks sind – ein sehr wichtiger Einrichtungstrend. Die erkennbare handwerkliche Fertigung wird ebenso geschätzt, außerdem hat der Teppich viele Vorteile: Wolle ist von Natur aus unempfindlich gegen Schmutz. Die glatte Oberfläche und die feste Bindung verhindern, dass sich Schmutz und Staub festsetzen. Ein Kelim ist lange haltbar und kann sogar beidseitig benutzt werden, was die Lebensdauer des Teppichs noch mehr erhöht. Ein Kelim kann sehr gut mit einem Staubsauger behandelt werden und aufgrund des geringen Gewichts ist Ausschütteln auch kein Problem.

Wodurch unterscheiden sich die Teppiche voneinander?

Es gibt Unterschiede in der Fertigung und Machart. In Indien werden die Teppiche noch in Heimarbeit hergestellt. Familien knüpfen die Teppich immer noch von Hand in größerer Anzahl. Da die Teppiche auf einer Baumwollkette gewebt werden sind diese meist günstiger. Der Vorteil der Kelim ist, dass die Teppiche qualitativ immer gleichbleibend sind und die Produzenten ihre Sozialstandards einhalten. Es gibt auch sogenannte Kelim Unikate in meist kleinerem Format. Es werden neben dem Kelim noch Flachgewebe wie der Nimbaf und der Soumak gefertigt. Der Nimbaf ist ein Mix aus Web- und Knüpfteppich und bei dem Soumak werden die Fäden beim Farbwechsel einfach auf der Rückseite hängen gelassen. Beide Teppicharten lassen sich nur auf einer Seite verwenden.

Wie kann man erkennen, aus welchem Land der Kelim stammt?

Anhand der Muster und Farben unterscheiden sich die Teppiche von Marokko und Iran sehr stark. Auf der Rückseite befindet sich ein Etikett, auf dem Herkunftsland und Material notiert sind. So kann man genau feststellen, aus welchem Land der Kelim stammt.

Die Webarten beim Kelim

Der Schlitz-Kelim besitzt ein ganz spezielles Muster, bei dem ein Schlitz zu sehen ist. Diesen Kelim kann man auf beiden Seiten benutzen, da die Fadenenden immer mit verwebt werden.

Der Chicim-Kelim ist ein bestickter Kelim, der auch Dschidschim genannt wird. Dieser Teppich wird meistens nur für den Eigenbedarf der Nomaden aus naturbelassenem Ziegenhaar hergestellt und im Streifenmuster gewebt.

Der Schussfaden wird immer beim Soumakh-Kelim über vier Kettfäden geführt und ganz am Ende um zwei Fäden verschlungen. Dadurch wird eine besonders filigrane Musterung ermöglicht. Diesen Kelim zu erkennen fällt nicht schwer, weil die Enden einfach hängen gelassen werden. Dieser Kelim kann dann nur einseitig verwendet werden.

Den Verneh-Kelim kann man durch die Farbe bläulich-rot leicht erkennen. In diesem Grundgewebe wird meistens ein Musterfaden eingewebt.