Pflege der Marmorböden
Marmor zählt zu den ältesten und beliebtesten Natursteinen, die Wände und Böden zieren. Die Farbe und Musterung ist abhängig von der Lage der innenliegenden Metalloxide und reicht dabei von weiß bis rötlich und von grau bis schwarz. Marmor ist jedoch ganz im Gegensatz zum harten Granit viel weicher, er ist jedoch auch säureempfindlich, deshalb sind Kratzer auf der Imprägnierung nicht sehr selten. Man sollte daher den Marmorboden dementsprechend pflegen:
Marmorbodenpflege ist alles
Schon beim Verlegen beginnt die Pflege. Die Oberfläche des noch frisch behandelten Marmors kann durch Sand und Schmutz ernsthaft beschädigt werden, deshalb wäre es ratsam, mit einem Besen die groben Körner schnellmöglichst zu entsorgen. Wenn die Fugen geschlossen und die Arbeiten getan sind, dauert die Austrocknung ungefähr 8 Wochen an, man sollte in dieser Zeit höchstens Wasser als Reinigungsmittel verwenden. Die einzelnen Fliesen können in der Anfangszeit unterschiedlich dunkel aussehen, worüber man sich keine Gedanken machen sollte. Wenn diese dunkler aussehen, dann sind die Fliesen noch nicht richtig ausgetrocknet. Nachdem der Boden erst mal richtig getrocknet ist, braucht man nur ein wenig Marmorpolitur und er wird glänzen.
Marmor schützen
Flächen, die stark genutzt werden, müssen einiges aushalten. Ein ausgeschüttetes Glas mit zitronen- und/oder kohlensäurehaltigem Getränk hat schon große Auswirkung auf den säureempfindlichen Naturstein, wobei sich Öle und Fette ebenso nach und nach in den Kalkstein hineinfressen und unschöne Flecken und Verfärbungen verursachen. Die Oberfläche des Bodens kann auch durch ständiges Betreten mit schmutzigen Schuhen geschädigt werden, im Ernstfall können mehrere solcher Unfälle über die Zeit dazu führen, dass der Marmor erstumpft. Damit dies nicht geschieht, sollte man eine Imprägnierung bevorzugen, die jedoch erst nach einer intensiven Grundreinigung erfolgen sollte.
Mit dieser werden alle vorhandenen Verschmutzungen, zum Beispiel Wachsrückstände, mit Hilfe von Spezialmitteln beseitigt. Das Mittel sollte für die Grundreinigung einen PH-Wert von maximal 11 besitzen und mit einer weichen Bürste oder einem Microfaserlappen auf den Boden aufgetragen werden. Zudem wäre es ratsam, dass man ein- bis zweimal mit klarem Wasser über den Boden wischt, ohne diesen zu überfluten.
Ein kleiner Tipp: Mittels Teststreifen lässt sich der PH-Wert des Wassers herausfinden, die in jeder Aquaristikabteilung von Garten- oder Zoohandlungen angeboten werden. Der Streifen wird dabei nur ganz kurz ins Wasser gehalten und anhand der Farbgebung des Streifens kann man genau erkennen, welcher PH-Wert das getestete Wasser besitzt.
Wurde der Marmor grundlegend gereinigt, sollte erst einmal darauf gewartet werden, bis der Boden gleichmäßig getrocknet ist. Spezielle Messgeräte können den Feuchtigkeitsgehalt anzeigen oder man verlässt sich auf seine eigenen Augen. Der Prozess ist grundsätzlich abgeschlossen, wenn alle Fliesen gleichmäßig hell erstrahlen. Mit speziellen Mitteln geschieht das Imprägnieren, die im Gegensatz zu den Pflegewachsen keinen Schutzfilm über den Marmor legen, sondern die Oberfläche von innen heraus härten. So wird der Boden unempfindlicher gegen Verschmutzungen und Kratzer; es können aggressive Chemikalien zwar immer noch durch den Stein gelangen, die Imprägnierung bewirkt doch einiges, dass die hartnäckigsten Flecken nicht mehr hindurch gelangen können und das über Jahre hinweg.
Trotz der Imprägnierung sollte der Boden regelmäßig gereinigt und gepflegt werden. Es gibt noch neben der Grundreinigung die Unterhaltsreinigung, wobei der Unterschied darin besteht, dass bei der Grundreinigung komplett alles entfernt wird, während bei der Untrhaltsreinigung die Reinigung in regelmäßigen Abständen erfolgt.
Auch ohne spezielle Reinigungsmittel lässt sich Marmor säubern, man sollte jedoch niemals die falschen Reinigungsmittel gebrauchen. Wie der Name schon sagt besteht der Kalkstein aus Kalk, gerade auch für den Badbedarf werden unzählige Reiniger wegen ihrer kalkvernichtenden Wirkung gelobt, wozu auch Umweltreiniger gehören. Die Mittel die dem Kalkstein und somit auch dem Marmor schäden können sind beispielsweise Essigsäure, Zitronensäure und starke Alkalien. Aggressive Säuren lassen die Oberfläche von Marmor rau werden, so kann sich Schmutz noch leichter absetzen. Deshalb ist es wichtig, erst einmal zu überprüfen, ob die Reinigungsmittel solche schädlichen Chemikalien enthalten oder nicht.
Mit klarem Wasser und einem Schuss Spiritus kann leicht verschmutzter Marmor gereinigt werden. Die Behandlung kann durch Verwendung eines Microfaserlappens oder auch -wischmops durchgeführt werden, bei gröberem Schmutz wird zum Kehren ein Besen mit Naturborsten empfohlen. Wenn Sie doch einmal einen Staubsauger für den Boden verwenden, dann sollte dies nur mit ausgefahrener Bürste passieren. Viele der Staubsauger besitzen einen Fliesen- und Laminataufsatz, der gut für Naturstein geeignet ist. Es gibt entsprechende Reinigungsmittel für sehr hartnäckige Flecken, die mit einer weichen Stahlwolle und leichtem Druck die Flecken entfernen können.
Mit einem Rostentferner lassen sich Rostflecken neutralisieren, die bei ständig feuchtem Wischen durchaus entstehen können, beispielsweise dann, wenn die Imprägnierung vor dem vollständigen Durchtrocknen des Marmorbodens durchgeführt wird. Je nach Härtegrad und Beschaffenheit des Marmors gibt es für die richtige Pflege von Marmorböden spezielle Pflegemittel, die im Gegensatz zu Reinigern in den Stein einziehen und einen Mantel um die Oberfläche bilden. Dieser bietet einen sehr effektiven Schutz vor Verschmutzungen und verstärkt zusätzlich den natürlichen Glanz des Marmors.